Während des Geburtsvorganges wirken enorme Kräfte auf das Kind ein. Insbesondere der Kopf- und Nackenbereich sowie die Wirbelsäule werden auf dem Weg durch den Geburtskanal stark beansprucht und komprimiert. Als Folge der Geburt zeigen daher viele Säuglinge Symptome wie z. B. Schädel- bzw. Gesichtsasymmetrie, Fehlhaltungen, Schlafstörungen, Schluck-, Ess- und Verdauungsstörungen, Bauchkrämpfe und Entwicklungsverzögerungen. Da der kindliche Organismus aufgrund seiner enormen Anpassungsfähigkeit sanfte Berührungsimpulse sehr gut aufnimmt, lassen sich funktionelle Störungen in der Regel gut in wenigen osteopathischen Sitzungen lösen.
Auch ältere Kinder und Jugendliche sind manchmal auf Hilfe angewiesen, um mit den fortwährend wachsenden Anforderungen Schritt halten zu können. Der junge Organismus entwickelt sich rasant und die umgebende Welt ist nicht immer leicht zu verstehen. Im privaten wie auch schulischen Bereich gibt es viele Situationen, die die Anpassungsfähigkeit des Kindes überfordern und traumatisierend auf eine Kinderseele wirken können, so z. B. ungelöste familiäre Konflikte, der Mangel an liebevoller Zuwendung, direkte oder indirekte Erfahrung von Gewalt, Missbrauch, der Verlust eines Elternteils, Operationen, längere Krankenhausaufenthalte, Mobbing oder Leistungsdruck.
Folgende Anzeichen können darauf hindeuten, dass ein Heranwachsender Hilfe braucht: Verzögerung bzw. Auffälligkeit der sprachlichen/motorischen Entwicklung, nicht altersgemäßes Einnässen, Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, Ess-Störungen, Kontaktprobleme bzw. Rückzug, Hyperaktivität, depressive Verstimmung, aggressives Verhalten, mangelndes Selbstwertgefühl und Ängste. Auf Grund der noch unzureichenden Fähigkeit zur Selbstreflektion somatisieren Kinder eher als Erwachsene. Somit sind auch Symptome wie z. B. Bauch- und Kopfschmerzen, Augen- und Ohrenprobleme, Asthma und Allergien ernst zu nehmen.
Erfahrungsgemäß sprechen Kinder und Jugendliche sehr gut auf eine Kombination aus Craniosacral-Therapie und körperorientierter Traumatherapie an. Dabei entwickeln Kinder oft einen erstaunlich leichten und auch kreativen Zugang zu ihren Selbstheilungsskräften. Zur Unterstützung des Heilungsprozesses bietet sich ggf. auch die so genannte Ressourcenarbeit an, mittels derer die inneren Kräfte des Kindes und auch der umgebenden Familie aktiviert werden.